Sonntag, 1. April 2018

Autisten als Nebenfiguren - nur Karikaturen?

Die Rohfassung zu Band 2 der "Elemente" - Trilogie steht und was soll ich sagen ... Meine Hauptfigur wird nun doch nicht autistisch! Feigheit meinerseits? Vielleicht. Aber ich habe es so schon schwer genug, Figuren zu schaffen, mit denen sich meine Leser identifizieren können. Eine autistische Hauptfigur würde das nicht leichter machen.
Ich habe auch kein schlechtes Gewissen dabei, denn die meisten meiner Figuren haben eh schon autistische Züge. Und da meine Nebenfigur Elias Autist ist und seine Besonderheiten meinen Finn ganz schön ins Schwitzen bringen, eröffnet sich für mich die wunderbare Möglichkeit, mehr zum gegenseitigen Verständnis beizutragen. Leser erfahren jetzt durch Finns Augen, was es bedeutet, eine Freundschaft mit einem autistischen Kind zu schließen und - das Schwierigste - aufrecht zu erhalten.

Egal ob Haupt- oder Nebenfigur: Autisten in Romanen/ Serien/ Filmen verkommen gern zur Karikatur. Eine Falle, in die ich auf keinen Fall tappen möchte! Gut, man sollte mit Klischees einsteigen, um den Leser über Bekanntes an Neues heranzuführen. Und es ist echt spannend, diese Klischees aufzuweichen. Nicht zu brechen, denn die meisten Vorurteile haben ihren Ursprung in der Realität. Aber es gehört so viel mehr dazu - so viele Ausprägungen des Autismus, die gezeigt werden wollen ...
Ich beschränke mich auf eine recht deutliche Form des "Asperger Syndroms", denn es ist keine Geschichte über Autismus. Autismus soll nicht im Mittelpunkt stehen, soll nicht zum Marketing-Gag verkommen, sondern einfach da sein, wie er uns auch im Alltag begegnet. Mit allen schönen und schwierigen Seiten. Ob mir das gelingt?


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